Infolge eines Schlaganfalls oder einer starken Kopfverletzung (Schädel-Hirn-Trauma) kann eine Sprechapraxie auftreten. Jedoch ist nicht die Sprachveranlagung im Gehirn geschädigt (Aphasie) und auch die Muskeln und Nerven sind nicht beeinträchtigt (Dysarthrophonie). Vielmehr sind die Planungsprozesse für die feinen Bewegungen der am Sprechen beteiligten Organe (Zunge, Kiefer, Lippen u.s.w) gestört.
Die Sprache eines Sprechapraktikers ist durch das Hinzufügen, Auslassen, Verlängern oder Ersetzen von einzelnen Lauten in den Wörtern gekennzeichnet. Das Sprechen wird durch Suchbewegungen beeinträchtigt. Hierbei wird versucht die richtige Stellung der Artikulationsorgane einzunehmen, um einen bestimmten Laut zu produzieren. Weiterhin ist das Sprechtempo oft verlangsamt und die Stimme wirkt monoton. Begleitet wird die Sprechapraxie von Inseln störungsfreien Sprechens, bei denen das Gesagte klar und deutlich artikuliert werden kann.
Die Ermittlung eines persönlichen Störungsprofils durch eine Diagnostik steht am Beginn der Sprachtherapie. Mittels Bewegungs- und Artikulationsübungen werden die Suchbewegungen abgebaut und das Sprechen verbessert. Für eine bessere Beweglichkeit und Empfindung werden die Therapieeinheiten oft von Massagen im inneren und äußeren Mundbereich begleitet.