Ein gesunder Erwachsener schluckt ca. 1000 mal pro Tag. Bei diesem hochautomatisierten Prozess müssen bestimmte Areale des Gehirns ungefähr 100 Muskeln koordinieren.

Ist die Schluckfunktion gestört, spricht man von einer „Dysphagie“. Dies bedeutet für den Betroffenen einen erheblichen Einschnitt in die Lebensqualität.

Eine Schluckstörung ist fast immer die Folge einer Grunderkrankung. Nach einem Schlaganfall oder einem Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma (SHT) kann aufgrund der Hirnschädigung eine Schluckstörung auftreten. Bei Krankheiten, wie Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, Amyothropher Lateralsklerose, Alzheimer... kann sich im fortschreitenden Verlauf der Erkrankung eine Schluckstörung entwickeln. Des weiteren sind Schluckstörungen nach medizinischen Behandlungen im Mund-, Rachen- und Speiseröhrenbereich möglich.

Beobachten Sie bei sich oder bei Ihren Angehörigen Symptome, wie:

  • häufiges Verschlucken an Speichel und /oder Nahrung und Flüssigkeiten
  • häufiges Räuspern oder Husten
  • Fieber
  • gurgelnde Stimme
  • brodelnde, rasselnde Atemgeräusche
  • Speichel- und Nahrungsaustritt aus der Nase oder aus dem Mund
  • Ansammlung von Nahrung bspw. in den Wangentaschen oder am Gaumen
  • verlangsamtes Esstempo
  • erschwertes Kauen,
so sollte umgehend eine Untersuchung beim Hausarzt, Neurologen oder HNO-Arzt erfolgen.

Denn neben Unterernährung, Flüssigkeitsmangel und Gewichtsverlust drohen lebensbedrohliche Konsequenzen, wie Ersticken oder eine Lungenentzündung.

Durch verschiedene Untersuchungsmethoden kann die Schluckstörung genau klassifiziert werden. Nach ausführlicher Diagnostik wird ein auf den Patienten abgestimmtes Behandlungskonzept entwickelt. Neben invasiver Maßnahmen (z.B. Nasen- oder Magensonde) soll in der Schlucktherapie die gestörte Funktion wiederhergestellt bzw. Ersatzstrategien, wie bestimmte Schlucktechniken, trainiert werden. Meist erfolgt zusätzlich eine Anpassung der Ernährung an die Schluckstörung.