Von Dysgrammatismus spricht man, wenn die einzelnen Wörter des Satzes nicht ihren richtigen Platz finden und bunt aneinandergefügt werden. Häufig sind es die Verben (auch Tätigkeitswörter), die dabei ungewohnte Stellungen im Satz einnehmen oder sich für unsere Ohren fremdartig verändern.
Wenn der 1,5jährige aus "Mama läuft zu Tom" "Mama Tom lauft" macht, hört sich das niedlich an und ist ein normaler Entwicklungsschritt, aber schon kurze Zeit später sollten sich einfache, geordnete Satzstrukturen zeigen. Bei der richtigen Satzbildung kommt es auch darauf an, Artikel zu benutzen und korrekt auszuwählen. "Mama kauft den Teddy." kann ein 4-jähriges Kind spontan sagen. Manchmal gibt es auch Schwierigkeiten, wenn es um die Mehrzahl (Plural) geht und das Kind aus "den Vögeln" "die Vogels" macht.
Aber auch das Verstehen von Gesprochenem kann zur Herausforderung werden. Z.B. wenn das Kind gar nicht so richtig weiß, was die Eltern oder Erzieher/innen mit einer bestimmten Aufforderung meinen.
Es ist eine Art Regelwerk für die Bildung von Sätzen, das unsere Kinder im Laufe der Sprachentwicklung innerhalb eines begrenzten Zeitfensters nutzen lernen – meist scheinbar ganz spielerisch, leicht und unbewusst. Stellt der Grammatikerwerb eine Hürde dar, braucht es manchmal einen gezielten Input durch eine/n Sprachtherapeuten/in, um der Entwicklung auf die Sprünge zu helfen. Ihr behandelnder (Kinder-)arzt/ärztin kann Ihnen eine Heilmittelverordnung für Sprachtherapie ausstellen.