Als Aphasie bezeichnet man eine Sprachstörung im Erwachsenenalter, d.h. nach Abschluss der Sprachentwicklung. Diese kann als eine Folgeerscheinung einer Schädigung des Gehirns, meist der linken Gehirnhälfte auftreten. Mögliche Ursachen für diese Schädigungen sind Schlaganfälle, starke Kopfverletzungen (Schädelhirntrauma), Gehirnblutungen oder Tumore.
Eine Aphasie bedeutet eine Beeinträchtigung in einer sprachlichen oder nichtsprachlichen kommunikativen Fähigkeit. Im sprachlichen Bereich können Beeinträchtigungen im Sprechen, Verstehen, Schreiben oder Lesen auftreten. Im nichtsprachlichen Bereich können auch das Verständnis und die Ausübung z.B. von Gestik oder Mimik betroffen sein. Sprachliche und nichtsprachliche Störungen können zusammen auftreten und die einzelnen Fähigkeiten können unterschiedlich schwer betroffen sein. Je nach Ausprägung der sprachlichen Störung spricht man von einer Amnestischen, Broca, Wernicke oder Globalen Aphasie.
Das Wort Aphasie bedeutet Sprachlosigkeit und stammt aus dem Griechischen. Wichtig ist die Abgrenzung der Aphasie als Sprachstörung von Sprechstörungen (z.B. Dysarthrophonie). Bei einer Sprachstörung ist die Veranlagung der Sprache direkt im Gehirn betroffen, während bei einer Sprechstörung die weiteren an der Sprachproduktion beteiligten Organe oder Fähigkeiten betroffen sind.
In der Sprachtherapie wird zuerst durch eine Diagnostik festgestellt, welche sprachlichen Fähigkeiten genau von der Sprachstörung betroffen sind. Hierauf werden die betroffenen sprachlichen Leistungen mittels gezielter Übungen wieder reaktiviert, verbessert oder aufgebaut. Ebenso Bestandteil der Therapie ist die Vermittlung von Umwegstrategien, um eine bestmögliche Kommunikation im Alltag zu erreichen.